Mein Leben als Dauercamperin am Elbstrand, im Rex, habe ich in dem Buch >Mein Wohnwagen und ich< beschrieben. Mittlerweile ist Freddy dazugekommen, und uns beide zieht es in die weite Welt. Mit dem altersschwachen Rex ist das nicht möglich, also muss ein neuer alter Kleiner her. In einem Tabbert Comtesse von 1968, in Fachkreisen auch Knutschkugel und von uns beiden Emmy genannt, finden wir unser Urlaubsgefährt. Mühsam machen wir Emmy reisetauglich, und dann geht es los, dem Frühjahr entgegen. Über den Balkan führt die Reise an den Bosporus und die türkische Mittelmeerküste und dann langsam weiter in Richtung Zentralanatolien.

Freddy und ich sind höchst unterschiedliche Persönlichkeiten. Während ich als Weltenbummlerin unterwegs war, hat Freddy ein Leben als Büromensch mit begrenztem Urlaubsanspruch geführt. Doch nun soll es aus Liebe ein Ausstieg auf Zeit für uns beide sein. Wie es uns gelingt, unser Glück auf engstem Raum zu bewahren, und was wir alles erleben auf unseren über 10 000 Kilometern schildere ich in meinem neuen Buch. Darin geht es auch um die Frage: Was stimmt eigentlich nicht mit Liebespaaren, die mehr als 305 x 200 cm zum Glücklichsein brauchen?



Prolog

Auch die große Liebe kennt Starthemmungen. Das war mit der Comtesse Emmy, alias Tabbert Comtesse 305C nicht anders als mit Freddy.
Die Comtesse zickte und zeigte ihre Schönheit und Liebeswürdigkeit erst durch großzügige (finanzielle) Zuwendungen und geschickte Hände. Aber nach einigen Monaten war die Sache klar: Wir werden niemals auseinander gehen!
Freddy ist aus einem anderen Holz geschnitzt. Er versteckte seine Liebe hinter mildem Lächeln, Gaben von Gummibärchen, Schweigen und Schüchternheit. Es brauchte Jahre bis es funkte und sich ein Feuer entflammte, das ewig brennen und mich wärmen wird. (Bei stürmischen Nächten in Kappadokien hilft zur Not auch Emmys Heizung)

Mit der Knutschkugel unterwegs
Exit